03.05.2024 – Liebe Staatsbürgen und Vermögensgeschützte,
die katastrophale Lage der Immobilienbranche in Deutschland macht weiter von sich reden.
Der komplette Sektor steht schon seit geraumer Zeit unter extremen Druck. Immer mehr Unternehmen können diesem Abwärtssog nicht standhalten und müssen den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Die Insolvenzzahlen in der Branche haben im ersten Quartal 2024 ein beunruhigendes Niveau erreicht. Allein in diesem Zeitraum mussten 630 Unternehmen in der Immobilienbranche Insolvenz anmelden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von über18%, nach einem Anstieg vorherigen Quartal von gut 17%. Die Gesamtzahl der Insolvenzen im Jahr 2023 lag bei 1997. Spannend ist, dass es nun alle Sektoren der Branche trifft. Im vergangenen Jahr waren die Projektentwickler von Insolvenzen betroffen, während in diesem Jahr auch größere Firmen aufgeben mussten. Bekanntes Beispiel ist die Regelinsolvenz der DII (Deutsche Invest Immobilien) in Wiesbaden. Hier stehen vier Milliarden Euro im Insolvenz-Feuer. Und ein Ende der Krise, samt sich aufbauender Pleitewelle, ist nicht in Sicht. Im vergangenen Jahr ging man in Fachkreisen noch davon aus, dass sich die Misere bis in das Jahr 2025 ziehen würde. Nach aktuellen Einschätzungen wird sich diese Abwärtsspirale mindestens bis ins Jahr 2027 fortsetzen. In diesem Jahr geht man von einer zweistelligen Insolvenzquote aus.
Die Baukrise hat die grundsätzliche Frage aufgeworfen, ob es überhaupt noch sinnvoll sei, in Deutschland zu investieren. Hintergrund sind die zu unsicheren Rahmenbedingungen für langfristige Projekte. Ich kann hier nur zu allergrößter Vorsicht raten. Sie sollten sich mit Ausnahme der eigenen vier Wände mit großen Investments zumindest am deutschen Immobilienmarkt zurückhalten. Hier drohen neben den schon bekannten Risiken (Heiz- und Dämmvorschriften) drastische Grundsteuer-Erhöhungen durch die Kommunen, eine „Umsetzung“ des EU-Vermögens-Registers sowie die Durchführung des im Dezember 2019 geänderten und am 01.01.2024 in Kraft getretenen Lastenausgleichs-gesetzes.
Seien Sie gesund, munter, selbstbestimmt und herzlich gegrüßt
Ihr
Michael Bretschneider
MehrWertHilfe@web.de